Christliche Kunst in Bulgarien
Assen Tschilingirov
Christliche Kunst in Bulgarien
Von der Spätantike bis zum Ausgang des Mittelalters
Assen Tschilingirov
Union Verlag Berlin
Inhalt
Vorwort 7
I. Ursprünge 9
II. Erstes Bulgarenreich 25 (681-1018)
III. Byzantinische Herrschaft 44 (1018-1186)
IV. Zweites Bulgarenreich 72 (1186-1396)
V. Osmanische Herrschaft und Ausklang (Ende des 14. bis Ende des 18. Jh.) 82
Tafelteil 83
Anhang 293
Erklärung der Fachbegriffe 293
Literaturauswahl 299
Christliche Kunst in Bulgarien
Die mittelalterliche Kunst Bulgariens erweckt in jüngster Zeit in wachsendem Maße Beachtung und Interesse. Zum einen befinden sich viele bedeutende Denkmäler — Kirchen, Ikonen und von den Archäologen ausgegrabene Kunstschätze - in und nahe bei Zentren des Tourismus, wie Sofia, Nessebar, Varna, dem Rila-Kloster, und in den dortigen Museen, zum anderen sind Ausstellungen bulgarischer Ikonen in einer Reihe von großen europäischen Städten, darunter auch in Berlin, gezeigt worden. Wer sich nun eingehender mit dieser Kunst beschäftigen möchte, der wird feststellen müssen, daß darüber nur eine geringe Anzahl von Publikationen vorliegt und bisher vor allem eine Gesamtdarstellung fehlt.
Der bulgarische Kunsthistoriker Assen Tschilingirov hat es daher unternommen, einen Überblick der Geschichte der mittelalterlichen christlichen Kunst in Bulgarien zu schreiben. Wie er im Vorwort erläutert, setzt seine Darstellung nicht, wie sonst meist üblich, bei der Gründung des Ersten Bulgarenreichs im Jahre 681 ein, sondern untersucht zunächst die Ursprünge der christlichen Kunst in Südosteuropa und deren Bindungen an das Kunsterbe der Antike, an die christliche Kunst Syriens und Palästinas und an die protobulgarische Kunsttradition, da diese Bindungen den Charakter der Kunst in Bulgarien bis zum Anbruch der Neuzeit prägten. Bis zu diesem Zeitpunkt, dem Ende des 18. Jahrhunderts, wird denn auch die kunstgeschichtliche Untersuchung geführt, deren weitere Abschnitte der Kunst des Ersten und des Zweiten Bulgarenreichs sowie der zwischenzeitlich unter byzantinischer Herrschaft geschaffenen Kunst gelten und die mit einem Kapitel über die seit 1396 unter der osmanischen Fremdherrschaft in Bulgarien entstandenen Werke christlicher Kunst schließt, wobei entsprechend dem Thema des Buches die gleichzeitige islamische Kunst dieses Gebietes unberücksichtigt bleibt.
Es ist ein großes Verdienst des Autors, zum erstenmal seit über fünfzig Jahren wieder die gesamte Geschichte der christlichen Kunst in Bulgarien von der Spätantike bis zum Ausgang des Mittelalters dargestellt zu haben. Dabei wird neben der allgemeinen Kunstentwicklung und ihrer Beziehung zur jeweiligen historischen Epoche die Entwicklung aller Kunstgattungen - der Architektur, der Ikonen- und Wandmalerei, der Plastik und des Kunsthandwerks - nachgezeichnet, wobei die bedeutendsten Denkmäler eingehend erläutert werden. Ein weiterer Vorzug dieses Buches liegt darin, daß die Darstellung dem neuesten Stand der Forschung und Denkmalpflege entspricht. Das gilt auch für den Bildteil, dessen hohe Qualität als besondere Leistung des Autors gewertet werden darf.
Parallel zu der vorliegenden Ausgabe, die sich an einen größeren Leserkreis wendet, erscheint eine wesentlich umfangreichere, die vornehmlich für Spezialisten gedacht ist. Sie enthält zusätzlich einen wissenschaftlichen Katalogteil zu allen wichtigen Bau- und Kunstdenkmälern sowie ein ausführliches Verzeichnis weiterführender Literatur. Mit diesen zwei unterschiedlichen Editionen zum selben Thema hofft der Verlag den verschiedenartigen Interessen und Anforderungen der Leserschaft am besten gerecht zu werden.
Union Verlag Berlin
I. Auflage
© 1978 by Union Verlag (VOB) Berlin
Lizenz-Nr. 395/2758/78 . LSV 8144
Printed in the German Democratic Republic
Strichlithographien: Druckerei Neues Deutschland Berlin
Rasterlithographien: Druckerei Fortschritt Erfurt
Farbrasterätzungen: Graphische Werke Zwickau, Inter druck Leipzig
Satz und Druck: Graphische Werke Zwickau
Buchbinderische Weiterverarbeitung: VOB Kunst- und Verlagsbuchbinderei Leipzig
Zeichnungen: Hans-Ulrich Herold
Gestaltung: Dietmar Kunz
Redaktionsschluß: 31. Mai 1977
699 724 8
DDR 72,- M